Das Herz des Yoga versus "yogisches Bauch-Beine-Po-Training" - die SPIRIT RISING YOGA PHILOSOPHIE
Hallo wonderful SPIRIT,
in diesem Blog möchte ich heute etwas mit dir teilen, das meiner Meinung nach das „Herz“ der wahrer Yoga-Praxis ist - und damit gleichzeitig ganz tief aus meinem Yogini-Herzen spricht und die Philosophie meiner Yogapraxis darstellt.

Es ist etwas, von dem sich die moderne westliche Yoga-Kultur leider immer stärker zu entfernen begonnen hat.
Fast jede*r weiß, dass der Schatz Yoga nicht nur eine große Anzahl von körperlichen Übungen, sondern ebenfalls auch eine noch viel größere Menge von mentalen und spirituellen Praktiken und Werkzeugen ist.
Doch diese Wahrheit wird leider viel zu oft bewusst ignoriert oder „verwischt“, denn der körperliche Aspekt der Yoga-Praxis ist schlichtweg am „marktfähigsten“.
Fakt ist, dass sich über Yogalehrer*innen-Ausbildungen für jedes Yoga-Studio das allermeiste Geld verdienen lässt.
Und somit ist es nur zu verständlich, dass jedes noch so kleine Studio versucht, diese wirtschaftlich so wichtige Dienstleistung anzubieten.
Als Folge davon „überschwemmen“ heutzutage die Ausbildungsmöglichkeiten für jede Form und Facette des Titels „Yogalehrer*in“ den Markt und binnen kürzester Zeit lässt sich ein solches Zertifikat käuflich erwerben.

Als ich 1992 meine erste Yogalehrerinnen-Ausbildung erfolgreich nach drei jahren mit einer anstrengenden Abschlussprüfung über mehrere Wochen bei meinem Guru absolviert hatte, musste ich zu Beginn an einer mehrwöchigen spirituellen Unterweisung teilnehmen, in der meine mentale und spirituelle Reife überprüft wurde.
Ob ich im Stande sein würde, den Schatz des Yogas verantwortungsvoll weiterzugeben.
In diesen Gesprächen und Lectures achteten meine Lehrer besonders darauf, mein Bewusstsein dafür zu schärfen, wie stark eine tiefe Yogapraxis den Geist und die Seele beeinflusst und damit eben auch verändern kann.
Und noch wichtiger: in welche Richtung hin die yogische Praxis diese Veränderung beabsichtigt.

Alle, die meine Yogapraxis kennen, wissen, wie sehr ich es LIEBE, Yoga zu machen, um mich zu bewegen...und wie sehr mein Körper nach vielen Jahrzenten Yoga nun seine tägliche Praxis auch aufgrund der Bewegung braucht.
Ein Beispiel dafür ist, dass ich in all meinen Kursen stets mitpraktiziere; auch, wenn ich mehrere Kurse am Tag gebe und zusätzlich meine eigene Praxis am frühen Morgen ausübe.
Dazu mag ich ganz besonders die herausfordernden und dynamische Körperübungen, die meinen Körper kräftigen, ausgleichen und flexibel halten.
Ich kritisiere es also auf gar keinen Fall, wenn die Yogapraxis vorrangig dafür genutzt wird, um dem Körper zu geben, was er benötigt, um gesund zu sein und sich wohlzufühlen.
Doch dann ist es eben oftmals vielmehr ein „yogisches“ Bauch –Beine-Po-Training" (siehe Titel) - und auch das ist vollkommen ok und eine tolle Sache.
Nur ist es eben noch lange nicht alles, was den Yoga ausmacht!
Und eben auch nicht das, worum es im Ursprung allen Yogas geht.
(Beides sollte darüberhinaus jede*r Teilnehmer*in wissen.)

Und ein Räucherstäbchen und ein „OM“ dazu ersetzt leider lange nicht die spirituellen und geistigen Inhalte einer ganzheitlich ausgerichteten Yogaklasse.
Denn so eine Yogastunde setzt sich zum Beispiel und unter vielem anderen die bewusste Wirkung einer bestimmten Körperübungs-Komposition (Asana Abfolge) als Auswirkung auf den Geist und die Seele zum Ziel. Und dies in Kombination und mit Hilfe weiterer yogischer Werkzeuge.
Was natürlich voraussetzt, dass das Studium der unterrichtenden Person zum Erwerb des Titels Yogaleher*in ungleich tiefer, breitgefächerter und damit zwangsläufig auch länger sein muss.
Und erst dann wird auch diese Person selbst die tiefen Transformationsprozesse durchlaufen, so wie es auch die traditionellen Ausbildungen unter der Anleitung eines Gurus immer gefordert haben und wie ich sie selbst erleben durfte.
Mich macht es daher sehr betroffen, dass oftmals in der modernen Yogapraxis die mentalen und spirituellen Aspekte zweitrangig, wenn nicht sogar nebensächlich bis hin zu unwichtig geworden sind.
Und ich habe mich gefragt, woran das liegt.
Auch hier zeigt sich meiner Ansicht nach eine weitere Facette der schnelllebigen, oft oberflächlichen westlichen Welt.
Da wir mit unserem Leben beschäftigter denn je sind, wird unser Wunsch, Yoga zu praktizieren, zu einer weiteren „Aufgabe“.
Und wohin führt das?
Es führt uns zu einer „passiven“ Herangehensweise an Yoga.
Du besuchst einen Yoga-Kurs …
Du verfolgst in Echtzeit, was die Ausbilder*in tut…
Und du versuchst, so viel wie möglich aus dieser Sitzung zu lernen.
Es ist passiv, weil DU – die Schüler*in – sozusagen einer „Vorlage“ folgst.
Du unterstellst dich allem, was die Yogaleher*in tut.
Und so lernst du als Nebeneffekt des Mitmachens.
Dieser passive Ansatz funktioniert.
Vor allem, wenn Du ganz neu im Yoga bist. Und es bringt dich natürlich in körperliche Bewegung. Und die Unterstützung in der korrekten Ausführung der körperliche Übungen durch eine Lehrer*in ist von unschätzbarem Wert, ganz gleich, wie weit du in deiner Yogapraxis fortgeschritten bist..
Aber für mich fehlt hier das für mich ganz Entscheidende…
Etwas, was für mein Selbstverständnis als Yogalehrerin der Schlüssel ist.
Diesen Schlüssel nenne ich „SELBST- ERFAHRUNG“ – „self-practice“.