Kundalini Yoga for dummies <3
Heute verfolge ich ein wirkliches und lange überfälliges Anliegen von mir...
wie der Titel verrät: eine kleine und dabei natürlich auch persönlich gefärbte Einführung ins wunderbare, einzigartige und erhebende Kundalini Yoga,so wie es von Yogi Bhajan gelehrt wurde, denn:
immer wieder werde ich gefragt, was KUNDALINI YOGA denn eigentlich sei und wodurch es sich von anderen Yoga Richtungen unterscheiden würde.

Und oft begegne ich dabei dann auch gleich noch einer Menge diffuser und (wahn)witziger Vorstellungen, die so durch die Weltgeschichte des „Hören-Sagens“ wabern...
Hier drei meiner Lieblingsbeispiele: “..da kann doch diese Energie aufsteigen und man kann dadurch verrückt werden“ oder “..ist das nicht das Yoga mit dem Tantra-hihi-du weißt schon...für sexuelle Praktiken?!“ oder „das kommt doch aus einer Sekte, oder?“ (Das Tantra und die Sikh Religion werde ich allerdings in anderen Blogs thematisieren, da zu komplex - aber in jedem Fall kein Sex, keine Sekte!!)
Ganz Yogini lächle ich dann für gewöhnlich milde, hole tief Luft (das kann ich besonders gut!!) und: stelle gerade =)
In Zukunft werde ich dann immer nur noch auf meine Homepage und diesen Eintrag verweisen ...wie praktisch!...darauf freue ich mich jetzt schon!!! (Das Tantra und die Sikh Religion werde ich allerdings in anderen Blogs thematisieren, da zu komplex)...doch hier folgt nun gleich das Wesentliche zu der Kundalini Yoga Stunde und ihren Inhalten.
Also noch einmal zurück zum Luftholen: tatsächlich hat der Atem im Kundalini Yoga (folgend von mir mit KY abgekürzt) einen ganz besonderen, zentralen Stellenwert und wird in jeder Übung bewusst geführt.
Das ist das sogenannte PRANAYAMA.
PRANA ist Sanskrit und ist eine Bezeichnung für die Lebensenergie, AYAMA kann mit „kontrollieren“ oder auch mit „erweitern“ übersetzt werden. PRANAYAMA bedeutet also das bewusste Vertiefen und Regulieren der Atmung durch ständiges Üben und –Achtung!!Trendwort!!- “Achtsamkeit”(…dazu komme ich später noch).
Weiter spielt DHYAN (Sanskrit), die Meditation, eine tragende Rolle im KY, da sie die Körperübungen energetisch ausgleicht, weiterentwickelt und auf einer anderen Ebene wirksam werden lässt.
Hier ist mein nächstes Stichwort gefallen: „andere Ebene“...
KY ist das Yoga des Bewusstseins, d.h. das KY, so wie es 1968 von Yogi Bhajan in den Westen gebracht wurde, ist für Menschen, die mitten im Leben stehen.
Dazu folgendes Zitat als weitere Erklärung:
„Im Kundalini-Yoga ist das Wichtigste die ERFAHRUNG. Deine Erfahrung geht direkt in Dein Herz. Keine Worte können das ausdrücken...“ Yogi Bhajan
KY soll dir dabei in erster Linie verhelfen, deinen Alltag energetisch, gelassen und glücklich zu meistern und es wirkt dabei ganzheitlich, d.h. auf allen drei Ebenen:
Geist-Körper-Seele.
Diese drei Ebenen werden gereinigt, harmonisiert, verfeinert und gestärkt.
Beim KY geht es vorrangig um die ERFAHRUNG und das BEWUSSTSEIN, nicht um die perfekte Ausübung einer ASANA (Körperübung).
Dennoch gibt es im KY ungefähr 50 Basishaltungen, von denen Tausende Variationen und Bewegungen abgeleitet werden (das macht den KY-Unterricht für mich so unendlich kreativ und abwechslungsreich!).
Die bekannten Haltungen wie Halasana, Sethu Bhanda Sarvangasana, Bhujangasana, Trikonasana (Pflug, Brücke, Kobra, Dreieck) usw. sind alle dabei.
Doch anstatt des Shirshasana/ Kopfstandes wird im KY der Sarvangasana/Schulterstand gemacht, um die Nackenwirbelsäule zu schonen.
In den meisten Haltungen spielen die Winkel eine wichtige Rolle und neben der sauberen, korrekten und vor allen Dingen konzentrierten Ausübung der Asanas geht es um eine allmähliche Steigerung der Flexibilität und eine steigende Körperdynamik.
Alle Übungsabfolgen oder Übungsreihen, sogenannte KRIYAS, stellen eine gezielte Kombination von einzelnen Übungen dar und bilden ein in sich abgeschlossenes Set.
Diese Übungen sind meist aktiver, schwungvoller und werden oft auch schneller ausgeführt als in anderen Yoga Richtungen.
Eine Kriya kann speziell auf die unterschiedlichen Energiesysteme des Körpers wirken und sie dabei ins Gleichgewicht bringen.
Doch auch wenn eine Übungsreihe an einem speziellen Körperbereich bzw. Energiesystem arbeitet, wirkt sie immer zugleich ausgleichend auf den gesamten Menschen und sein gesamtes System.
Generell wirken KY Übungen dabei sehr meditativ, da der Fokus der Aufmerksamkeit immer nach Innen gerichtet ist.
Besonders verstärkt wird diese meditiative Wirkung noch zusätzlich durch den Einsatz von MANTRAS (heilige, indische Worte) in jeder Übungsstunde:
Die KYstunde wird mit der klassischen Einstimmung
ONG NAMO GURUDEV NAMO (3x wiederholt)
und dem Schutzmantra AAD GUREH NAMEH eröffnet.
Daran schließt sich dann die Kriya an, die mit einer SHAVASANA (der Tiefenentspannung) abschließt.
Nun folgt eine Heilmeditation, die gechantet wird und die Stunde wird mit dem Mantra SAT NAM - (langen) SAT und (kurzen) NAM, 3x - geschlossen.
Das Mantra SAT NAM ist dabei von allen Mantras am meisten verbreitet in der Kundalini Tradition und gleichzeitig ist es sehr einfach und unglaublich komplex:
Du wirst dieses Mantra als eine Begrüßung hören, als einen Teil einer Kriya, in vielen Meditationen und wie oben bereits beschrieben, um eine KYstunde zu beenden.
Außerdem werden dir KY Lehrer dieses Mantra empfehlen, um deine gesamte Atmung während der Stunde damit zu lenken (so sage ich z.B. häufig: “denke beim Einatmen SAT und beim Ausatmen NAM, um dich zu verfeinern, zu erhellen und zu erheben”)
Die Komplexität erschließt sich hier nun langsam ;) und genau deshalb werde ich die genaue spirituelle Bedeutung dieses wundervollen Mantras ich in meinem nächsten Blog zum Thema machen...
Doch nun wünsche ich euch allen eine wundervolle, zauberschöne Sommerzeit… mein erster längerer Urlaub ohne Yogastunden für meine wissbegierigen, liebevollen, dankbaren und einzigartigen YogaschülerInnen wartet am Ende dieser Woche auf mich.
Und ich bin schon voller Vorfreude, in den kommenden Wochen neue Kriyas zu entwickeln und dabei besonders das Thema “Frausein- in allen Lebenszyklen” in den Mittelpunkt zu stellen.
Mein Wunsch ist es, in der 2. Jahreshälfte daraus hervorgehend weitere Workshops anzubieten – “Yoga um die Göttin in dir zu erwecken”…dieser (Arbeits)Titel schwebt mir bereits im Kopf herum – Yoga, für alle die Frauen, die sich in den großen Lebensbereichen – Job, Familie und Privat- bereits gefunden und definiert haben…und nun dennoch spüren, wie sich der Wunsch nach “mehr” im Leben in ihnen ausbreitet =) ..weiter und weiter...und unaufhörlich…denn,
Those who walk the path of spirit
practice the art of fearless surrender
Ich freue mich auf euch in meinen Stunden und Workshops und für Fragen stehe ich euch natürlich immer gerne per mail zur Verfügung.
* SAT NAM * und <3 namasté <3
Katja