Yoga darf wehtun ;)
Kundalini Yoga wird auch „Yoga des Bewusstseins“ genannt.
Weil es dir immer und immer wieder die Chance gibt dich selbst kennen zu lernen.
An deine Grenzen zu gelangen...und diese zu erkennen.
Immer und immer wieder stelle ich in Gesprächen mit den unterschiedlichsten Menschen fest, dass die meisten annehmen Yoga habe zum Ziel „zu entspannen“
...das bringt mich genauso regelmäßig zum Schmunzeln...
Natürlich weiß ich einerseits, worauf sie hinaus wollen: das Yogashirt mit dem Aufdruck „I am only here for Savasana“ ist in den USA bereits legendär und der Abschluss einer intensiven Yogastunde ohne die lange tiefe Entspannung (Savasana) wäre für mich keine „runde“ Yogastunde.
Andererseits ist in einer Yogastunde nie alles nur einfach oder leicht oder eben angenehm und ...entspannend. Egal wie athletisch oder beweglich man auch sein mag.
Yoga schenkt dir die Möglichkeit, durch die Anstrengung die Fähigkeit zu entwickeln zu wachsen.
Denn Yoga heißt nicht, gerade zu sitzen und die Hände in einem Mudra drei Minuten lang über den Kopf zu halten.

Yoga heißt gerade zu sitzen und die Hände in einem Mudra drei Minuten lang über den Kopf zu halten – und etwas über dich zu lernen.
So lautet die Essenz des Yogas vielmehr: schenke allem was du tust Bedeutung.
Deshalb ist Yoga oft auch anstrengend und herausfordernd.
In meinen Stunden sage ich häufig: „...und in dem Moment, in dem du aufhören möchtest, spüre deine Grenze...und gehe noch ein Stück weiter...halte noch etwas länger durch...gehe über deine Grenze hinweg und wachse.“
Denn so können wir im Yoga den Glauben an uns selbst auf körperlicher Ebene üben.
Wir können mit ganz verschiedenen Aspekten in einer Yogastunde kämpfen – natürlich ist dies von mir im positivsten aller Sinne gemeint.
Denn Kämpfe sind für mich auch immer Chancen zu wachsen.
Auf allen Ebenen- physisch, mental und spirituell.
Und wenn Menschen von Ereignissen erzählen, die ihr Leben verändert haben, aus denen sie wirklich gelernt haben und die sie tatsächlich weiter entwickelt haben, dann spielen darin Durchhaltevermögen, Entschlossenheit und oft auch Anstrengung und „Schmerz“ eine Rolle.
Für mich bietet Yoga einen sicheren, geborgenen und geschützten Rahmen, in dem wir unsere Kämpfe austragen, unsere Grenzen erfahren und überschreiten und uns und unseren Schmerz (ob alt oder neu) fühlen und schließlich auch daraus lernen können.
...und deshalb schmunzel ich auch, wenn die Teilnehmerin meines Kurses, die nach ihrer ersten Yogastunde eine Woche später entrüstet und aufgebracht zu mir kommt und berichtet, dass ihr „am nächsten Tag dieses und jenes weh getan hat“ und im anschließenden Gespräch schnell deutlich wird, dass sie davon ausging „Yoga würde entspannen“ und „nicht so anstrengend“ sein.
Im Fitnessstudio würde der Trainer daraufhin leichthin mit einem Satz wie „No pain, no gain“ antworten dürfen.
Von einer Yogalehrerin wird hier sicherlich weithin etwas anderes erwartet...doch genau aus diesem Grunde schreibe ich diesen Blog, um mir den Raum zu nehmen und zu erklären:
Jede Stellung (Asana) die wir im Yoga einnehmen, kann eine Metapher für eine Lebenserfahrung sein, die wir „draußen“ durchleben müssen.
Yoga macht dich flexibler; nicht nur deinen Körper.
Eine bewegliche Wirbelsäule macht auch einen beweglichen Geist.
Aber immer und immer und immer wieder zeigt dein Yogaweg dir viele Grenzen,
bietet dir viele Herausforderungen und fordert dich auf zu „kämpfen“.
Ich möchte dich ermutigen: schau genau hin, nimm sie als Geschenk an und lass dich ein...wachse und entfalte dein Potential...weiter und weiter.
Und ganz am Schluss – soviel ist sicher! – wartet immer SAVASANA auf dich <3
namasté
katja